Interdisziplinärer Workshop
25. + 26. April 2024 | Kulturhaus Lÿz – Aula
Gegenstand des Sonderforschungsbereichs 1472 Transformationen des Populären sind Ursachen, Formen und Folgen der Erzeugung von Popularität im historischen Wandel. In der Gegenwart werden Popularisierung – und „Populismen“, verstanden als deren negative Ausprägungen in der Perspektive etablierter Institutionen – maßgeblich getragen von einer Performativität des Quantitativen, die kulturelle Relevanz an gemessene und medial inszenierte Beachtung bindet. Diese Entwicklung bringt traditionelle Institutionen (nicht nur) der Politik unter Druck, auf die (angebliche) Forderung ‚der Vielen‘ nach verstärkter Berücksichtigung ihrer Anliegen zu reagieren.
In den damit einhergehenden Aushandlungen kommen heute Leitbilder der Partizipation bzw. Governance zum Tragen, wobei Verfahren repräsentativer Demokratie durch diverse Formen „direkter“ Beteiligung ergänzt werden. So wurden beispielsweise auf kommunalpolitischer Ebene in Deutschland durch die flächendeckende Etablierung des „Süddeutschen Modells“ der Kommunalverfassung nach 1990 mit der Direktwahl der Bürgermeister:innen und der Etablierung von Plebisziten Elemente der Bürgerbeteiligung formell gestärkt. Zudem experimentieren viele Kommunen heute mit diversen interaktiven Formen der Beteiligung. Analysen und Bewertungen derartiger Praktiken fallen ambivalent aus. Im Rahmen des Workshops werden populäre Ausprägungen politischer Kommunikation in der Gegenwart (auch in international vergleichenden Perspektiven) mit einem Schwerpunkt auf der Kommunalpolitik erörtert. Ins Gespräch gebracht werden verschiedene Forschungsrichtungen – (Germanistische) Diskurslinguistik, Interaktionale Linguistik, Medienlinguistik, Politik- und Sozialwissenschaften – und Expert:innen aus der kommunal-politischen Praxis und Kommunikationsberatung.
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