20.06.-22.06.2023

Hölderlincampus, Universität Siegen

Die Diskurswerkstatt führt sechs Seminare der Germanistik, darunter Lehramt- wie Fachstudierende zu verschiedenen Gegenstandsbereichen unter dem Makrothema „(Soziale) Ungleichheit“ zusammen. Wir bilden dazu seminarübergreifende Studiengruppen, die auf Basis von vorbereiteten Arbeitspaketen aus Fachtexten und Datenmaterial Fragen zum gemeinsamen Makrothema bearbeiten. Während diese Gruppenarbeit weitestgehend autonom gestaltet ist, bereiten wir Lehrende für die beiden Vormittage sowie für den Abend gruppenübergreifende und für alle Universitätsangehörigen (Studierende und Lehrende aller Fächer) offene Workshop-Angebote vor, die in unterschiedlicher Weise den Zusammenhang von Sprache/Kommunikation/Diskurs und sozialer Ungleichheit behandeln. Am ersten Abend organisieren wir zudem ein offenes Grillfest, am zweiten Abend eine Filmvorführung und -diskussion („Die Klasse“ von Laurent Cantet), letztere gemeinsam mit Prof. Alexander Wohnig aus dem Team Didaktik der Sozialwissenschaft.

Das besondere Veranstaltungsformat liegt uns als Lehrenden aus mehrfachem Grund sehr am Herzen: Es ist zuerst unsere Antwort auf die generelle Vernachlässigung des studentischen Lebens am Lern- und Lebensmittelpunkt Universität generell und am Hölderlincampus im Speziellen: wir möchten unsere Studierenden dazu einladen und motivieren, den gemeinsamen Lern und Lebensraum „Universität“ wieder konstruktiv und kreativ mitzugestalten, aber auch akademisch wieder ein Stück weit zu „besetzen“. Wir rechnen derzeit mit etwa 100 Teilnehmer*innen aus unseren Seminaren; wie viele Gäste sich punktuell einfinden, können wir nicht einschätzen. Wenn das Wetter gar nicht mitspielen sollte, greifen wir auf Innenräume des Campus zurück. Außerdem wollen wir damit neue Lehr-Lern-Formate erproben, die idealiter auch in den kommenden Jahren fortgeführt werden könnten. Schließlich erkunden wir zum Anlass der Diskurswerkstatt auch Möglichkeiten, den Außenbereich des Hölderlincampus ansprechender und sozialer zu gestalten (z.B. Sitzgelegenheiten auf den Wiesen etablieren).

Die Veranstaltung findet statt am Hölderlin-Campus.

Offenes Programm 2023

Dienstag, 20.06.2023

Parallele offene und gemischte Seminare (9:30-11 Uhr)

1. Vor dem Gesetz – Lobbying in der Rechtsetzungsphase

2. „Verlierer“-Gruppen – Wortbildung und Schlagwortgebrauch

3. Sprachbiographien – Zum Zusammenhang von Sprache und sozialer Herkunft

Ab 18 Uhr

Gemeinsamer Kulturabend: Grillen mit eigenem Grillgut und Getränke zum Selbstkostenpreis!

Mittwoch, 21.06.2023

Offene Lernstationen mit Informationsangeboten zum Rahmenthema
(jeweils 30-45min pro Station; offen von 9:00 – 12:30 Uhr):

1. Ungleichheit korpuslinguistisch

2. Lobbypost im Bundestag

3. Wortbildungsmuster und Ungleichheit

4. Wie kann partizipativer Diskurs unter gleich Ungleichen gelingen?

5. ChatBots – Sprache und Diskriminierung durch Sprachmodelle?

6. Wie wird Ungleichheit im Diskurs sprachlich legitimiert bzw.
problematisiert?

7. Let’s Play: „Papers, Please!“ Sprache, Macht und Ungleichheit – ein Spielvergnügen?

Ab 17 Uhr

Filmvorführung „Die Klasse“ (2008)  mit Live-Chat (Raum: H-C 3305). Anschließend offene Diskussion mit Prof. Alexander Wohnig (Sozialwissenschaften). Getränke zum Selbstkostenpreis!

Donnerstag, 22.06.2023

Abschlussdiskussion: Problemfelder und Interventionsstrategien (11:30 – 13:00)

Die Teilnehmer aller Seminare und Projektgruppen finden sich in einer gemeinsamen Abschlussdiskussion zum Austausch und Resümee zusammen, um linguistische Beiträge zum Abbau von Ungleichheit zu diskutieren. Gäste sind herzlich willkommen!

 

Neben diesen offenen Angeboten arbeiten während der Diskurswerkstatt vorbereitete Studiengruppen zu den folgenden (selbst gewählten) Themen:

(1) Doing Gender – Zwischen geschlechtsbezogenen Unterschieden und sprachlich (re)produzierter Ungleichheit

(2) Frauen, Terror, Trump & Putin – Zur Selektion des „Ungleichen“ durch Muster der Wortbildung

(3) Sprachbarrieren in der Experten-Laien-Asymmetrie

(4) Von „Leistungseliten“ und „Sozialschmarotzern“ – Die Repräsentation von Armut und Reichtum in den Medien

(5) „Wer sich anstrengt, soll das auch im Geldbeutel spüren“ – Zu Legitimationsmustern ökonomischer Ungleichheit

Die Arbeitsmaterialien (didaktisch aufbereitete Lehr-Lern-Ressourcen aus Fachliteratur und empirischem Anschauungs- bzw. Analysematerial) stehen auch als PDFs im Moodle-Kurs zur Veranstaltung zur Verfügung. Bei Interesse an diesem Material können Sie sich gerne melden.

Anfahrt

Mit ÖPNV:

Linien UX1, UX2 Richtung Adolf-Reichweinstraße, Aussteigen an Hölderlinstraße

Linie C111 Richtung Robert-Schumann-Straße, Aussteigen Hölderlinstraße

Mit dem PKW:

Adresse: Hölderlinstraße 3, 57076 Siegen-Weidenau, ggf. eingeschränkte Parkmöglichkeiten wegen Veranstaltung

Konzeption und Planung 

Benjamin Bäumer, Carolin Gerwinski, Felix Tripps, Joline
Schmallenbach und Friedemann Vogel

Kontakt:

Univ.-Prof. Dr. Friedemann Vogel
Universität Siegen / Germanistisches Seminar / Hölderlinstraße 3 / 57068 Siegen
Mailadresse: friedemann.vogel@uni-siegen.de

In Kooperation mit: